Deutschland nimmt 400. Kleeblatt-Verlegung aus der Ukraine vor

Pressemitteilung

Seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine engagiert sich Deutschland in der Versorgung von Patientinnen und Patienten. Hierzu gehören medizinische Evakuierungsmissionen aus sicheren Anrainerstaaten ebenso wie die Behandlung in deutschen Krankenhäusern. Hierfür wird das etablierte Kleeblattkonzept erfolgreich genutzt.

Das Bild zeigt den Innenraum eines MedEvac-Flugzeuges. Zu sehen sind mehrere einsatzbereite Intensivbetten. Quelle: Bundeswehr

In einer medizinischen Evakuierungsmission (MEDEVAC) am 11. August 2022 hat die 400. Patientenverlegung nach Deutschland erfolgreich stattgefunden. Die Patientinnen und Patienten werden hier in Krankenhäusern medizinisch behandelt. Der Flug erfolgte im Rahmen des deutschen Engagements im EU-Katastrophenschutzmechanismus (Englisch: UCPM steht für EU Civil Protection Mechanism) gemeinsam mit dem UCPM-Partner Norwegen. Diese erfolgreiche und enge Kooperation für gemeinsame Flugmissionen besteht schon seit mehreren Wochen.

In Deutschland werden die Patientinnen und Patienten über das sogenannte Kleeblattkonzept aufgenommen und verteilt. Mit Beginn des Krieges wurde der zuvor für die innerdeutsche Verlegung von an COVID-19 erkrankten Intensivpatientinnen und -patienten etablierte Kleeblattkonzept für die Versorgung ukrainischer Patientinnen und Patienten erweitert.

Erfolgreiche Zusammenarbeit von Bund und Ländern im Kleeblattkonzept

Die Koordination der Patiententransporte aus der Ukraine nach Deutschland erfolgt über das Gemeinsame Lagezentrum von Bund und Ländern im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Dort werden Hilfeleistungsersuchen der Ukraine oder ihrer Anrainerstaaten aufgenommen. Es kommt der Katastrophenschutzmechanismus der Europäischen Union zum Tragen. Innerhalb des Bundesgebiets werden im Einzelnen die Verfahren und Steuerungsmechanismen des sogenannten Kleeblattkonzepts genutzt. Zusätzlich zu den fünf bestehenden Kleeblattregionen in Deutschland wurde das BBK im Rahmen des Ukraine-Kriegs als sechstes Kleeblatt etabliert. In dieser Rolle koordiniert das BBK den Transport und die Übernahme von Patientinnen und Patienten aus der Ukraine. Die Verteilung der Patientinnen und Patienten auf Krankenhäuser in den fünf Kleeblättern erfolgt anschließend gemeinsam mit den Kleeblattpartnern.

Es wurden somit bislang über 400 Patientinnen und Patienten aufgenommen. Diejenigen, die bereits in Deutschland sind, werden hier erfolgreich durch verschiedenste Kliniken und Krankenhäuser nach ihren medizinischen Bedarfen spezialisiert versorgt. Hierzu zählen verschiedenste Verletzungsmuster und andere Krankheitsbilder.

Erfolgreiche nationale und internationale Zusammenarbeit beim Transport

Um größere Gruppen von Verletzten und Erkrankten aus der Ukraine zu transportieren, stehen verschiedene Partner zur Verfügung, die in den letzten Wochen und Monaten intensiv zusammengearbeitet haben, um Verletzte und Erkrankte unter medizinischer Begleitung sicher nach Deutschland zu bringen. Für Deutschland transportierte die Bundeswehr bislang die meisten Patientinnen und Patienten mithilfe einer jedoch zwischenzeitlich außer Dienst gestellten A 310-MEDEVAC-Maschine. Neben anderen Flugmustern, die hier genutzt werden können, existiert auch eine internationale Kooperation mit Norwegen, die einen Transport größerer Gruppen gewährleistet. Die Kooperation mit Norwegen findet im Rahmen des UCPM statt. Mit Norwegen und Deutschland kommen zwei Partner zusammen, die mittlerweile schon einiges an spezifischer MEDEVAC-Erfahrungen in dieser Lage sammeln konnten und fortwährend ihre Expertise gemeinsam ebenso wie ihre Ressourcen synergetisch nutzen können.

Aufgrund dieses gemeinsamen und unermüdlichen Einsatzes sowie der fortbestehenden Hilfsbereitschaft aller nationalen und internationalen Partner kann die Ukraine auch weiterhin beim Transport und der Versorgung von Verletzten und Erkrankten unterstützt werden.

Deutschland wird sich weiterhin mit dem Kleeblattkonzept für die Übernahme, Transport und Behandlung von ukrainischen Patientinnen und Patienten engagieren.

Presseanfragen

Bei Pressenachfragen zum Verlegungsstand in den jeweiligen Bundesländern verweist das BBK auf die zuständigen Innen- beziehungsweise Gesundheitsbehörden der Länder.

Presseanfragen zur Gesamtkonzeption des Konzeptes richten Sie bitte an die Pressestelle beim Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.

Für Rückfragen steht die Pressestelle des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter pressestelle@bbk.bund.de zur Verfügung.

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Weitere Informationen zum Kleeblattkonzept

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