BBK ist bundesweiter Knotenpunkt für staatliche zivile Hilfe für die Ukraine

Pressemitteilung

Als Teil der bundesweiten Hilfe für die Ukraine koordiniert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe alle staatlichen zivilen Hilfeleistungen Deutschlands.

Das Bild zeigt den Innenraum eines MedEvac-Flugzeuges. Zu sehen sind mehrere einsatzbereite Intensivbetten. Quelle: Bundeswehr

Hierfür werden alle zur Verfügung stehenden Mittel und Ressourcen eingesetzt, um die Bevölkerung in der Ukraine sowie bei der Versorgung Geflüchteter bestmöglich zu unterstützen. Dabei sorgt das BBK nicht nur dafür, dass Hilfsgüter in der Ukraine und in den EU-Staaten ankommen, sondern beobachtet und bewertet regelmäßig die Auswirkungen der kriegerischen Auseinandersetzung auf den Bevölkerungsschutz in Deutschland.

BBK-Vizepräsident Dr. Thomas Herzog ordnet die Rolle der zivilen Hilfe des BBK für die Ukraine ein:

Das BBK hat einen bedeutenden Anteil daran, dass täglich Hilfe für die Ukraine geleistet wird und trägt dazu bei, viele Menschenleben zu retten. In Deutschland ist das BBK die erste Kontaktstelle für Internationale Hilfeersuchen im Katastrophenschutzmechanismus der EU. Rund um die Uhr setzt das Amt alle verfügbaren Mittel ein, um alle Bedarfsanfragen, die die ukrainische Regierung und andere hilfeersuchenden Länder wie Polen und Moldau an Deutschland stellen, zu koordinieren und abzuwickeln. Eine besondere Rolle spielen dabei medizinische Güter und die Versorgung Geflüchteter, sowohl in den Anrainerstaaten als auch in Deutschland. Beide Aspekte stellen weiterhin die dringlichsten Anliegen dar. Damit erhalten die Menschen in der Ukraine die dringend notwendige Hilfe aus Deutschland.

100 Patientinnen und Patienten über das Kleeblattkonzept erfolgreich verlegt

Seit Kriegsbeginn koordiniert das BBK gemeinsam mit vielen Partnern in Bund und Ländern die schnelle Verlegung ukrainischer Patientinnen und Patienten in deutsche Krankenhäuser und nutzt dafür den Kleeblattmechanismus. Das Kleeblatt-Konzept wurde von Bund und Ländern bereits während der Corona-Pandemie zum innerdeutschen Patiententransport aufgebaut und jetzt erweitert, indem das Lagezentrum im BBK als das sechste Kleeblatt agiert. Am 5. Mai ist nun die 100. verletzte, erkrankte und verwundete Person aus dem Kriegsgebiet erfolgreich verlegt worden.

Logistik von medizinischer Ausstattung und Materialien zur Unterbringung Geflüchteter läuft auf Hochtouren

Das BBK befördert im 24/7-Betrieb die dringend erforderlichen professionellen Hilfsgüter schnell und effektiv in die betroffenen Gebiete. Darunter fallen allein im Bereich der medizinischen Versorgung u.a. zehn Millionen Spritzen, gut zwei Millionen Schutzkittel, über eine halbe Millionen Medizinische Masken und über 35.000 Liter Desinfektionsmittel. Seit Beginn des Krieges sind durch die Arbeit des BBK bereits 930 Tonnen an Gütern im Wert von rund 40 Millionen Euro in die Ukraine oder Nachbarstaaten transportiert worden.

BBK koordiniert privatwirtschaftliche Spenden

In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und anderen Bundesressorts prüft das BBK auch große Spendenangebote aus der Wirtschaft. Im Zuge dieser Hilfe werden privatwirtschaftliche Großspenden vor allem mit Arzneimitteln und Medizinprodukten aus Deutschland in die Ukraine vermittelt. Für registrierte Spenden übernimmt das BBK die Umsetzung und vermittelt auf Wunsch zuverlässig den Transport.

Ausstattung aus dem Pilotprojekt „Labor Betreuung 5.000“ als Notunterkunft in Berlin-Tegel im Einsatz

Das BBK ist aber nicht nur international tätig, sondern leistet auch wichtige Unterstützung innerhalb Deutschlands. Dank des Einsatzes von bereits beschaffter Ausstattung aus dem Pilotprojekt „Labor Betreuung 5.000“ konnten in Berlin-Tegel 900 zusätzliche kurzfristige Unterkunftsmöglichkeiten für ukrainische Geflüchtete als Pufferkapazität bereitgestellt werden. Sie helfen bei der Aufnahme bis eine längerfristige Unterbringung möglich ist.

Das im Projekt „Labor Betreuung 5.000“ zu entwickelnde mobile Betreuungsmodul bietet umfassende Betreuungsmöglichkeiten für bis zu 5.000 Menschen. Das Angebot reicht von Obdach, Verpflegung über WLAN-Konnektivität bis hin zu medizinischer Grundversorgung. Vollständig aufgebaut ist es vergleichbar mit einer mobilen Kleinstadt, die sehr schnell an jedem Ort errichtet werden kann. Bei dem „Labor Betreuung 5000“ handelt es sich um ein vom BBK koordiniertes Projekt, das derzeit vom DRK federführend sowie den Hilfsorganisationen ASB, DLRG, JUH und MHD entwickelt wird.

„Gemeinsames Lagebild Bevölkerungsschutz“ für ein effizientes Krisenmanagement

Wie sich der Krieg in der Ukraine auf den Bevölkerungsschutz in Deutschland auswirkt, beobachten das BBK und Ministerien von Bund und Ländern fortlaufend in einem Lagebild. Hier werden relevante Lageinformationen aus den Bundesländern und Bundesressorts zusammengeführt. Dafür arbeiten der Aufbaustab des Gemeinsamen Kompetenzzentrums Bevölkerungsschutz und die Expertinnen und Experten für Kritische Infrastrukturen (KRITIS) eng zusammen.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Lage der Kritischen Infrastrukturen in Deutschland: Ist die Versorgungssicherheit in den KRITIS-Sektoren gewährleistet? Welchen Einfluss haben aktuelle Stressfaktoren wie zum Beispiel die anhaltende Covid-19 Pandemie? Durch dieses Informationsmanagement können die unterschiedlichen Behörden frühzeitig auf mögliche Störungen reagieren und entsprechende Maßnahmen einleiten. Wie schon während der Flutkatastrophe als auch bei der Bewältigung der Corona-Pandemie fungiert das BBK als zentrale Schnittstelle für diverse Bundesressorts, die Länder und internationale Partner. Dabei unterstützt das BBK nicht nur die hilfeersuchenden Länder im Ausland, sondern trägt mit seiner Fachexpertise zu einem guten Krisenmanagement in Deutschland bei.

 

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