25 Jahre Zugunglück Eschede

Das Unglück prägte die bundesweiten Entwicklungen zur flächendeckenden Einsatznachsorge. Das BBK spielt dabei bis heute eine maßgebliche Rolle.

Vor 25 Jahren, am 3. Juni 1998 ereignete sich in Eschede das schlimmste Eisenbahnunglück in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

101 Menschen verloren ihr Leben, 108 Reisende wurden zum Teil schwer verletzt.

Physische und psychische Belastung für Einsatzkräfte

Viele Einsatzkräfte wurden bei den Rettungsarbeiten sowohl physisch als auch psychisch an die Grenzen ihrer Kräfte gebracht. Selbst erfahrene Retterinnen und Retter waren angesichts der Ereignisse tief entsetzt. Viele fühlten sich hilflos und mit ihren Erfahrungen allein gelassen. Nicht selten litten Kräfte nach ihrem Einsatz am Unglücksort an Schlafstörungen, Albträumen, Selbstzweifel und Krisen in Beruf und Familie.

Zum Zeitpunkt des Unglücks war das Thema Einsatznachsorge noch nicht flächendeckend in Deutschland etabliert. Nach dem ICE-Unglück in Eschede rückte es bundesweit in den Fokus.

In den folgenden Wochen, Monaten und Jahren entstanden schließlich vermehrt Konzepte zur psychosozialen Prävention im Einsatzwesen.

BBK spielt maßgebliche Rolle in Entwicklung der PSNV

Das BBK hat seit seiner Gründung 2004 maßgeblich an der Etablierung der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) für Einsatzkräfte mitgewirkt. Durch die Förderung von Forschung konnten wichtige wissenschaftlich fundierte Grundlagen für die Entwicklung von Präventionskonzepten geschaffen werden.

Auch die bundesweite Implementierung von Qualitätsstandards und Leitlinien für die PSNV begleitete das BBK durch die Moderation des sogenannten "Konsensus-Prozesses PSNV" in den Jahren 2007 bis 2010.

Vielfältiges Angebot für PSNV-Einsatzkräfte

Mit diversen Aus- und Fortbildungsangeboten für PSNV-Einsatz- und Führungskräfte an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) bietet das BBK ein breites Seminarangebot im Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung.

Das BBK unterstützt zudem mit unterschiedlichen Angeboten die PSNV-Kräfte bei der psychosozialen Unterstützung sowohl von Einsatzkräften als auch von Betroffenen. So ist etwa die Entwicklung von Checklisten und Leitfäden für den Einsatz nicht nur das Ergebnis übergreifender Forschungstätigkeit, sondern auch von Bedarfen aus der Praxis.

Weiterführende Informationen zur PSNV:

Jahresprogramm der BABZ:

Weiterführende Informationen zu psychosozialen Herausforderungen im Feuerwehrdienst:

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