Staatliche Ukrainehilfe knackt 100 Mio. Euro-Marke

Meldung

Die Hilfeleistungen Deutschlands für die Ukraine und Anrainerstaaten beinhalten wichtige Güter wie beispielsweise lebensnotwendige Medizin- und Hygieneprodukte, Fahrzeuge sowie Materialien zur Unterbringung von Geflüchteten. Stand: 15. Juni 2022

Neben der Koordination und dem Transport von Hilfsgütern in die Ukraine, unterstützt das BBK die ukrainische Bevölkerung auch im Zuge der Kleeblatt-Verlegungen von verletzten Personen. Mittlerweile konnten weit über 200 Personen durch diesen Mechanismus in deutsche Krankenhäuser zur weiteren medizinischen Versorgung verlegt werden.

Als Teil der bundesweiten Hilfe für die Ukraine organisiert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe alle staatlichen, nicht militärischen Hilfeleistungen Deutschlands. In enger Zusammenarbeit mit anderen Bundesressorts prüft das BBK große Spendenangebote aus der Wirtschaft, übernimmt die Umsetzung und veranlasst auf Wunsch den Transport der angebotenen Hilfeleistungen.

Bislang konnten so deutsche Hilfsgüter im Wert von über 109 Mio. Euro der Ukraine und den betroffenen Nachbarstaaten angeboten werden.

Medizinische Güter und Unterkunftsmaterial im Fokus der Hilfen

Dazu zählen unter anderem Hilfsangebote aus den Bereichen notfall- und intensivmedizinische Verbrauchs- und Nichtverbrauchsgüter, Zivilschutzmaterial sowie Material zur Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten in den Anrainerstaaten der Ukraine.

Allein in der Woche vom 30. Mai 2022 bis zum 5.Juni 2022 sind so Hilfsgüter mit einem Warenwert von knapp 6,35 Mio. Euro vor Ort eingetroffen.

Bislang wurden unter anderem folgende Produkte in die Ukraine und die betroffenen Nachbarstaaten geliefert:

  • 22 Fahrzeuge zur Brandbekämpfung und zur medizinischen Versorgung,
  • ca. 1.250 Beatmungsgeräte,
  • ca. 30.000 Items im Bereich der Unterbringung (Zelte, Feldbetten, etc.),
  • ca. 100 Generatoren unterschiedlicher Leistungsklasse (bis zu 1.000 kVA),
  • 41 Millionen Masken (OP und FFP-2 Masken),
  • über zwei Millionen weitere Produkte im Bereich hygienischer Schutzausstattung (Kittel und Schutzbrillen),
  • 100.000 Liter Desinfektionsmittel.

Weiter umfasst die deutsche Hilfeleistung u.a. die Abgabe von

  • 20 hochleistungsfähigen Feuerlöschpumpen aus den Beständen des BBK.

die auf eine Bitte der ukrainischen Regierung unbürokratisch abgegeben wurden.

Darüber hinaus werden durch das BBK Pakete ifür den Schutz vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren zusammengestellt und zur Verfügung gestellt.

BBK setzt alle zur Verfügung stehenden Mittel und Ressourcen für Transport ein

Die Bundesanstalt THW trägt im Auftrag des BMI benötigtes Zivilschutzmaterial zusammen, welches vor Ort dringend gebraucht wird. Das Material wird den betroffenen Staaten, vor allem der Ukraine, zur Verfügung gestellt.

Das BBK setzt vielseitige Mittel und Ressourcen für den Transport der lebensrettenden Güter ein, um die Bevölkerung in der Ukraine sowie Geflüchteter in Anrainerstaaten bestmöglich zu versorgen.

BBK beobachtet Lageentwicklung

Das BBK beobachtet und bewertet regelmäßig die Auswirkungen der kriegerischen Auseinandersetzung auf den Bevölkerungsschutz in Deutschland.

Diese Aufgaben werden im BBK im 24/7-Betrieb durch das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern in Zusammenarbeit mit allen Abteilungen und Fachreferaten wahrgenommen.

Hilfen werden über das EU-Katastrophenschutzverfahren abgewickelt

Das BBK koordiniert die staatlichen Hilfeleistungen und privatwirtschaftlichen Großspenden für die Ukraine über das EU-Katastrophenschutzverfahren (UCPM). Das BBK richtet sich dabei an Bedarfen von Hilfsgütern.

Den Bedarf an Hilfsgütern haben die ukrainische Regierung und andere betroffene Staaten offiziell über verschiedene internationale und bilaterale Hilfsverfahren gestellt. So wird sichergestellt, dass die Hilfe zielgerichtet und bedarfsorientiert und unter anderem mit allen 33 Staaten, die den UCPM gemeinsam nutzen, koordiniert wird.

In Deutschland werden diese Hilfsanfragen mit Bundesministerien, allen Bundesländern, den Hilfsorganisationen und weiteren Partnern abgestimmt. Sie prüfen, ob Material aus dem eigenen Bestand für die betroffenen Staaten über das EU-Katastrophenschutzverfahren zur Verfügung gestellt werden kann.

Über 600 Patientinnen und Patienten aus der Ukraine erfolgreich in die EU verlegt

Seit Kriegsbeginn arbeitet das BBK gemeinsam mit Partnern in Bund und Ländern daran, verletzter und erkrankter ukrainischer Menschen in deutsche Krankenhäuser zu verlegen. Dafür nutzt es das Kleeblattkonzept, das sich in Deutschland bereits im Zuge der Corona-Pandemie zur Verlegung von Intensivpatientinnen und -patienten bewährt hat.

Bislang konnte bereits eine Vielzahl ukrainischer Patientinnen und Patienten in deutsche Krankenhäuser verlegt und dort behandelt werden. Mit Stand 14. Juni 2022 zählt die EU 641 erfolgreiche Patientenverlegungen. Deutschland hat hiervon 279 Patientinnen und Patienten über das Kleeblattkonzept aufgenommen.

Ergänzende Informationen