Auf welchen Wegen wird gewarnt?

Wie wird gewarnt?

Da eine Warnung sehr wichtige Informationen beinhaltet, soll sie möglichst viele Menschen erreichen. Deswegen wird eine Warnmeldung über viele verschiedene Warnmittel bzw. Wege verbreitet. Zum Beispiel über Radio und Fernsehen, Internetseiten, Social Media, Warn-Apps, digitale Stadtanzeigetafeln, Lautsprecherwagen oder Sirenen.

Durch Vielzahl und Vielfalt der Warnmittel wird sichergestellt, dass eine Warnung möglichst viele Menschen erreicht. Denn werden bei Ihnen vor Ort beispielsweise keine Sirenen zur Warnung eingesetzt, so gibt es zahlreiche weitere Warnmittel, über die Sie im Gefahrenfall gewarnt werden können. Auch neue und alternative Warnmittel werden kontinuierlich erforscht, entwickelt und eingesetzt.

Diese Warnmittel werden in Deutschland eingesetzt

Warn-Apps

Bild der Warn-App NINA auf verschiedenen Geräten Quelle: BBK

Mittlerweile gibt es mehrere Smartphone-Apps, die über Push-Meldungen auf amtliche Warnungen aufmerksam machen können. Dazu gehört zum Beispiel NINA, die amtliche Warn-App des Bundes. Aber auch Warn-Apps wie BIWAPP und KATWARN geben amtliche Bevölkerungsschutz-Warnungen heraus. Seit Februar 2019 tauschen KATWARN und BIWAPP Meldungen mit NINA aus. Ziel des Informationsaustausches ist Nutzerfreundlichkeit: App-Nutzer sollen gleichberechtigt alle wichtigen Meldungen erhalten, egal welche App sie auf dem Smartphone installieren. Amtliche Wetterwarnungen gibt es in der App WarnWetter des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Sie werden gleichzeitig auch über andere Warn-Apps herausgegeben. Daneben gibt es zahlreiche private Anbieter. Einige Stadt-Apps sind mittlerweile auch an das Modulare Warnsystem angeschlossen und können dadurch amtliche Warnungen weitergeben.

Cell Broadcast

Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst, mit dem Warnnachrichten direkt auf das Handy oder Smartphone geschickt werden können. Mit keinem anderen Warnkanal können wir mehr Menschen direkt erreichen. Nicht alle Handys und Smartphones können Cell-Broadcast-Nachrichten empfangen. Ältere Geräte können dies oft nicht. Mehr Informationen zu Cell Broadcast finden Sie weiter unten auf der Seite.

Sirenen

Als Warnmittel mit Weckeffekt sind Sirenen nach wie vor wichtig. Sie weisen mit einem auf- und abschwellenden Heulton auf eine Gefahr hin. Weitere Informationen zur Gefahr sollten sich Betroffene über andere Kanäle beschaffen, also Warn-Apps oder lokale Radiosender. Mit einem einminütigen Dauerton geben Sirenen Entwarnung.

Ein weiteres Signal ist ein einminütigen Dauerton mit zweimaliger Unterbrechung. Dies ist aber keine Warnung für die Bevölkerung. Mit diesem Signal werden Feuerwehrleute zum Einsatz gerufen.

Radio und Fernsehen

Radio fürs Zelten Quelle: BBK

Rundfunksender sind ein wichtiger Verbreitungsweg für Warnungen. Wenn Betroffene bei Gefahr schnell handeln müssen, unterbrechen Radio- und Fernsehsender ihre Programme und geben die Warnung sofort weiter. Viele große Rundfunksender können Notstromaggregate nutzen, sodass sie auch bei Stromausfall senden können.

Lautsprecherwagen

Feuerwehr, Ordnungsamt oder Polizei setzen häufig Lautsprecherwagen ein, um möglichst viele Bewohner eines betroffenen Gebiets zu erreichen, zum Beispiel wenn ein Bereich evakuiert werden muss. Wenn möglich, werden die Lautsprecherbotschaften in mehreren Sprachen durchgegeben.

Social Media

Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat – diese Anwendungen sind auch in Deutschland verbreitet. Viele Behörden nutzen mittlerweile Facebook und Twitter für die Warnung der Bevölkerung. Vorteil: Diese Warnungen können durch die Netz-Dynamik sehr schnell weiterverbreitet werden. Nachteil: Bei Stromausfall fallen auch die Netzserver aus. Ist die Verbindung gekappt, steht dieser Kanal für Warnungen nicht mehr zur Verfügung.

Online

Jeder Rundfunksender und jede Zeitung hat eine eigene Internetseite. Die meisten dieser Internet-Redaktionen sind an das Modulare Warnsystem angeschlossen, sodass amtliche Warnungen als Eilmeldung auch hier erscheinen können. Darüber hinaus sind alle aktuellen amtlichen Warnungen des Zivil- und Katastrophenschutzes über die Webseite www.warnung.bund.de abrufbar. Auf der gemeinsamen Internetseite der Hochwasserzentralen www.hochwasserzentralen.de kann man aktuelle Pegelstände einsehen. Auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienst www.dwd.de finden sich neben amtlichen Warnungen noch viele weitere Infos rund um Wetter, Klima und Forschung.

  • Warnmeldungen werden auf der Website www.warnung.bund.de angezeigt
  • Warnmeldungen können als RSS-Feed abonniert werden
  • Push-Nachrichten können wie bei der Warn-App NINA für einzelne Orte abonniert werden

Fahrgastinformationssysteme

Anzeigetafel in einem Untergrundbahnhof Quelle: Pixabay/ArtTower
  • Verschiedene Verkehrsanbieter zeigen Warnmeldungen in ihren Verkehrsinformationssystemen an

Digitale Stadtinformationstafeln

Stadtinformationstafel in Hamburg mit einer Warnmeldung in der Anzeige Quelle: BBK
  • müssen an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossen sein
  • bei Gefahrenlagen wird einzelfallbezogen die Bevölkerung gewarnt

Der Begriff Smart City umfasst alle Konzepte, die Städte umweltschonender, technologisch fortschrittlicher und sozial inklusiver machen sollen. Warnungen auf digitalen Werbetafeln gehört ebenfalls zu diesem Konzept. Amtliche Warnungen werden über Leitstellen an große innerstädtische Bildschirme versendet. Der Vorteil: Man kann viele Menschen erreichen, die Warnungen sind gut wahrnehmbar und leicht verständlich. Einige Städte nutzen digitale Werbetafeln bereits als Warnkanal.

Betreibt Ihre Gemeinde Stadtwerbetafeln? Informieren Sie sich hierzu bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung!

Digitale Taxi-Dach-Werbung

  • kann bei Gefahrenlagen auch zur geographisch genauen Warnung der Bevölkerung genutzt werden
  • bereits verfügbar in den Städten Berlin, Frankfurt am Main, München, Düsseldorf, Köln, Bremen und Hamburg
  • digitale Dachwerbeträger müssen an das Modulare Warnsystem (kurz: MoWaS) angeschlossen sein

Ob auch in Ihrer Stadt amtliche Warnungen über digitale Taxi-Dachwerbeträger verbreitet werden, erfahren Sie beim Betreiber UZE! Mobility unter contact@uze-mobility.com .

Von Tür zur Tür

Neue Technologien eröffnen der Informationsweitergabe viele Möglichkeiten, und die Anzahl dieser Möglichkeiten wird weiter steigen. Um möglichst viele Menschen zu informieren, arbeiten wir täglich daran, neue Warnkanäle zu entdecken und nutzbar zu machen. Dennoch werden die persönliche Ansprache und die persönliche Weitergabe von Informationen und Warnungen wichtig und unersetzbar bleiben. Sowohl zwischen Behörden und Betroffenen als auch Freunde, Familie und Nachbarn untereinander.