KRITIS-Sektor: Medien und Kultur

Zwei Bilder: die alte Nationalgalerie in Berlin; Symbolbild einer Journalistin mit Mikrofon und Notizblock

Medien und Kultur sind wichtige Elemente einer modernen Gesellschaft. Über Medien werden Informationen verbreitet und ausgetauscht. Die Kultur und das kulturelle Erbe spiegeln in besonderer Weise die Geschichte und Identität einer Gesellschaft.

Branchen und kritische Dienstleistungen des Sektors

Gliederung des Sektors Medien und Kultur
BrancheKritische Dienstleistungen

Rundfunk (Fernsehen und Radio)

Gedruckte und elektronische Presse

Warnung und Alarmierung
Versorgung mit Informationen
Herstellen von Öffentlichkeit

Archive, Bibliotheken, Museen

Kulturdenkmale, Kulturdenkmalorte

Aufbewahrung identitätsstiftender Kulturgegenstände und Dokumente
Vermittlung kultureller Identität
Langzeitsicherung und -lagerung von mikroverfilmten Dokumenten der deutschen Geschichte gemäß Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut

Unabhängige Medien garantieren wahrhaftige Informationen

In unserer pluralistischen Gesellschaft spielen die Medien eine zentrale Rolle für die Meinungsbildung. Die tägliche Berichterstattung im Fernsehen, im Radio sowie in der gedruckten und elektronischen Presse ist die tragende Säule der Informationsgewinnung. Damit erfüllen die Medien wichtige Bildungsaufgaben in der Bevölkerung, aber auch politische Kontrollfunktionen.

In diesem Zusammenhang können Falschnachrichten, sogenannte „Fake-News“, gravierende Auswirkungen auf die Meinungsbildung in der Bevölkerung sowie auf die politischen Entscheidungsprozesse haben. Vor der Veröffentlichung neuer Meldungen ist es daher umso wichtiger, dass Informationen und deren Quellen durch einen unabhängigen, neutralen Journalismus validiert werden.

Branchenarbeitskreis Medien als Teil der Schutzstrategie

Im Rahmen des Bevölkerungsschutzes übernehmen Medien wichtige Aufgaben im Bereich der Warnung und Information der Bevölkerung.

Da sich die Medienbetreiber dieser besonderen Verantwortung bewusst sind, haben sie im UP KRITIS den Branchenarbeitskreis (BAK) Medien gegründet. Dort werden regelmäßig Themen aus dem Bereich der Sicherstellung von Mediendienstleistungen angesprochen. Ein wesentlicher Punkt ist hierbei auch der Schutz vor Gefahren aus dem Cyberraum.

Einfluss der sozialen Medien

Im vergangenen Jahrzehnt haben sich „soziale Medien“, wie zum Beispiel Twitter, Facebook und Instagram, einen immer größeren Wirkungskreis erobert. Ihr Beitrag zur Meinungsbildung nimmt weiterhin rasant zu.

Nachrichten und Meinungen verbreiten sich über soziale Medien in Bruchteilen von Sekunden. Sie erreichen bestimmte Zielgruppen in wesentlich kürzerer Zeit als die klassischen Medien und die Onlineportale der Medienbetreiber.

Ein besonderes Merkmal der sozialen Medien ist jedoch, dass dort jeder so gut wie ungefiltert seine persönliche Meinung wiedergeben kann. Die dargestellten Inhalte werden in der Regel nicht mittels seriöser, journalistischer Arbeitsabläufe und anerkannter Kriterien geprüft. Auf diese Weise können leider auch Fake-News sehr schnell verbreitet werden, die trotz ihres geringen oder höchst subjektiven Wahrheitswerts großen Einfluss auf die Meinungsbildung haben können. Genau aus diesem Grunde ist im BAK Medien auch der Schutz vor Gefahren aus dem Cyberraum ein wichtiges Thema.

Branche Kultur und der Schutz von Kulturgut

Ereignisse wie der Brand der Kathedrale von Notre-Dame, der Einsturz des Kölner Stadtarchivs oder auch der Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden haben gezeigt: der Verlust von Kulturgütern kann Gesellschaften erschüttern – man spricht auch von einer symbolischen Kritikalität.

Dabei spielt der materielle Wert der Objekte nicht die entscheidende Rolle – der ideelle Wert und die damit verbundene identitätsstiftende Funktion für die Bevölkerung machen beispielsweise ein Gemälde, ein Schriftstück oder ein historisches Bauwerk unersetzbar.

Der Schutz und Erhalt von symbolträchtigen Bauwerken und kulturellem Erbe sind die Kernelemente der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut. Diese Konvention bildet die Arbeitsgrundlage für das BBK im Kulturgutschutz.