Krisenbewältigung Kritischer Infrastrukturen

Als ein Element der Maßnahmen zum Schutz Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) ist der sogenannte „Baukasten KRITIS“ erarbeitet worden. Er dient als Informations- und Diskussionsangebot zur Stärkung der Krisenvorsorge und Krisenbewältigung.

Baukasten KRITIS

Der Baukasten KRITIS beinhaltet Themen wie das KRITIS-Vokabular, die Identifizierung im Kontext Kritischer Infrastrukturen und systemrelevanter Einrichtungen und äußert sich zu Fragen der Priorisierung im Kontext Kritischer Infrastrukturen.

Er erweitert und präzisiert somit Bestandteile des Risiko- und Krisenmanagements von Behörden und KRITIS-Betreibern.

Erfahrungen aus der COVID-19-Pandemie als Lernimpuls

Die COVID-19-Pandemie hat sowohl Unternehmen als auch Behörden mit grundlegenden Fragen zur Krisenvorsorge und Krisenbewältigung im Kontext Kritischer Infrastrukturen konfrontiert. Die wichtigsten Fragen, die dabei aufgeworfen wurden, waren folgende:

  • Was unterscheidet Kritische Infrastruktur und Systemrelevanz?
  • Wie kann man Kritische Infrastrukturen identifizieren? Welche Bedeutung haben dabei Schwellenwerte?
  • Wann ist eine Priorisierung von Kritischen Infrastrukturen erforderlich und wie kann diese durchgeführt werden?
  • Wie beeinflussen Szenarien (wie z.B. ein Stromausfall) die Priorisierung?

Weiterentwicklung von Methoden und Instrumenten

Die Beantwortung dieser Fragen hat im Ergebnis gezeigt, dass Methoden und Instrumente zum Schutz Kritischer Infrastrukturen zu erweitern sind, um auch dynamische Aspekte und solche, die sich auf spezifische Szenarien beziehen, abzudecken.

Dabei haben sich vier teilweise stark miteinander verflochtene Themenbereiche zur Krisenvorsorge und Krisenbewältigung herauskristallisiert. Diese vier Themenbereiche bilden die Bausteine des "Baukasten KRITIS".

Schaubild zur Weiterentwicklung von Methoden und Instrumenten zur Krisenvorsorge und Krisenbewältigung im Kontext Kritischer Infrastrukturen. Aufgeteilt in vier Bausteine. Quelle: BBK
Schaubild zur Weiterentwicklung von Methoden und Instrumenten zur Krisenvorsorge und Krisenbewältigung im Kontext Kritischer Infrastrukturen

Baukasten KRITIS: Aufbau und Stand der Dinge

Aktuell sind zunächst vier Module erarbeitet worden, die inhaltlich den Bausteinen 1 und 2 zugeordnet sind. Diese Module sind als ein Informations- und Diskussionsangebot für alle betroffenen Akteure und Einrichtungen zu verstehen.

Weitere Module sind gegenwärtig in Bearbeitung. Die vier bereits fertiggestellten Module des Baukasten KRITIS sind:

Vorbereitung auf zukünftige Ereignisse

Der Baukasten KRITIS soll bei der Vorbereitung auf zukünftige Ereignisse unterstützen. Gleichzeitig soll er die Krisenreaktionsfähigkeit von KRITIS-Betreibern stärken.

Da die Themen sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene eine Relevanz haben, wird er im Austausch zwischen Bund und Ländern erarbeitet.

Die Koordinierungsstelle KRITIS von Bund und Ländern (KOST KRITIS) sowie der Ausschuss „Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung“ (AFKzV) empfehlen, das Instrumentarium als Grundlage für die Bewältigung zukünftiger Krisen heranzuziehen. Der Baukasten KRITIS kann dabei zum strukturierten Austausch untereinander und mit den Fachressorts von Bund und Ländern beitragen.