Was ist eine Krise?

Gefahren- und Schadenslagen können sich derart zuspitzen, dass die alltäglichen Maßnahmen und Mittel für die Vermeidung bzw. Reduzierung von Schäden nicht mehr ausreichen. Es entsteht eine Krisensituation. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein: Es können plötzliche Geschehnisse sein wie beispielsweise eine Sturzflut, ein großflächiger Brand oder ein Terroranschlag. Oft sind es aber auch schleichende Prozesse, wie extreme Trockenheit oder eine Pandemie, die sich zu Krisen ausweiten können.

Das BBK-Glossar definiert eine Krise als eine „vom Normalzustand abweichende Situation mit dem Potenzial für oder mit bereits eingetretenen Schäden an Schutzgütern, die mit der normalen Ablauf- und Aufbauorganisation nicht mehr bewältigt werden kann, so dass eine ‚Besondere Aufbauorganisation‘ (BAO) erforderlich ist“. Mit anderen Worten handelt es sich immer dann um eine Krise, wenn die alltäglichen Mittel und Maßnahmen nicht mehr ausreichen, um die negativen Folgen einer eskalierenden Gefahren- bzw. Schadenslage abzuwehren.

Auf Krisen vorbereitet sein – das Krisenmanagement

Das Krisenmanagement schafft die konzeptionellen, organisatorischen und verfahrensmäßigen Voraussetzungen, um die außergewöhnliche Situation schnellstmöglich wieder in den Normalzustand zu bringen bzw. die negativen Konsequenzen so gering wie möglich zu halten. Das Krisenmanagement beinhaltet dabei Maßnahmen zur Vorbereitung auf sowie zur Bewältigung, zur Vermeidung weiterer Eskalation und zur Nachbereitung von Krisen.

Zitat

Vernetzung und Kooperation sind die Basis für effektives Krisenmanagement in dieser komplexen Welt. Sowohl vor als auch in der Krise müssen alle beteiligten Akteure eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Für verlässliche Analysen, Prognosen, Pläne und Verfahren kommt es auf alle Fähigkeiten und Erfahrungen an. Kurze Wege bringen uns hier enorm weiter.

Armin Schuster, BBK-Präsident

Die Rolle des BBK im Krisenmanagement

Symbolbild Netzwerk Quelle: © nipap / stock.adobe.com

Das BBK entwickelt die konzeptionellen Grundlagen des Krisenmanagements weiter, indem es reale Schadensereignisse, aber auch Übungen auswertet sowie Forschungsprojekte initiiert und begleitet. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Überprüfung sowie Anpassung der Verfahren und Strukturen des Krisenmanagements. Auf dieser Grundlage erarbeitet das BBK Konzepte, Leitlinien und methodische Ansätze, um die Krisenorganisation in Bundes- und Landesbehörden sowie das übergreifende Zusammenwirken von Bund und Ländern zu optimieren.

Das BBK hält dafür vielfältige Serviceangebote bereit. Dazu gehören die Beratung und Begleitung von Behörden beim Aufbau und der Weiterentwicklung des internen Krisenmanagements sowie die Krisenmanagementausbildung an der zum BBK gehörenden BABZ (Bundesskademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung).

Erfolgreiches Krisenmanagement erfordert ein Netzwerk von staatlichen und privaten Akteuren. Grundlage ist ein fachlicher Abstimmungsprozess zwischen Bund, Ländern, Wirtschaft, Wissenschaft und weiteren Kooperationspartnern. Das BBK bietet sich hier als Moderator an. 

Eine Gelegenheit für die Vernetzung verschiedener Akteure und eine wichtige Erkenntnisquelle für die Optimierung des Krisenmanagements ist die Übungsserie LÜKEX (Länder- und Ressortübergreifende-Krisenmanagement-Exercise). Anhand der bisherigen Übungserfahrungen konnte beispielsweise der behördenübergreifende Austausch von Informationen in Krisen stetig verbessert werden.