Lagebild Bevölkerungsverhalten
Wesentliche Fragestellungen des Lagebilds Bevölkerungsverhalten:
- Wie lassen sich wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse zum Bevölkerungsverhalten, zu (Informations-)Bedarfen und Selbstschutzkompetenzen in Krisen und Katastrophen für Entscheidungsprozesse im Krisenmanagement aufbereiten und nutzbar machen?
- Welche Kriterien sind für die Feststellung, Beurteilung und Entscheidung im Krisenmanagement sinnvoll?
- Welche Hinweise gibt Social-Media-Dynamik auf reales Verhalten?
- Welche Visualisierungsformen bieten sich für die Lagedarstellung an?
- Welche Anforderungen stellen die unterschiedlichen Krisenstäbe und Akteure auf Bundes-, Länder und kommunaler Ebene an die Operationalisierung der Erkenntnisse zum Bevölkerungsverhalten?
Begleitend hierzu initiieren und begleiten wir themenverwandte Ressortforschungsprojekte, bilden Arbeitsgruppen zur Fachentwicklung und entwickeln und erproben Module für BABZ-Lehrgänge und für Stabsübungen. Dabei steht ein Beirat, bestehend aus einschlägigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und namhaften Expertinnen und Experten der Gefahrenabwehrpraxis, beratend zur Seite.
Die Ergebnisse werden standardisiert eingebracht in alle Bereiche des Krisenmanagements: in ein gesamtstaatliches Lagebild, die strategische Krisenmanagementübung LÜKEX und in den Bereich Warnung der Bevölkerung sowie in die Risikoanalyse des Bundes.
Aktuelle Publikationen
Für einen umfassenderen Überblick über das Projekt Lagebild Bevölkerungsverhalten, die begleitenden Ressortforschungsprojekte sowie erste Ergebnisse lesen Sie gerne den Beitrag Lagebild Bevölkerungsverhalten für ein effektives Krisenmanagement, erschienen im Bundesgesundheitsblatt (2022).
Weitere Ausführungen über die Notwendigkeit und das Potential der Berücksichtigung von evidenzbasiertem Wissen über das Verhalten der Bevölkerung finden Sie in unserem Artikel Effektive Entscheidungen im Krisenmanagement durch Einbezug von Bevölkerungsverhalten (PDF, 117KB, Datei ist barrierefrei/barrierearm), erschienen in Notfallvorsorge 04/2022 (mit freundlicher Genehmigung des Walhalla Fachverlags).
Erste Entwicklungsschritte des Lagebildes Bevölkerungsverhalten im BBK sowie Anforderungen an die Daten- und Informationsquellen und Bezüge zum psychosozialen Lagebild sind in dem Artikel Keine Krisenbewältigung ohne Bevölkerung. Das Lagebild Bevölkerungsverhalten für ein effektives Krisenmanagement. (PDF, 737KB, Datei ist barrierefrei/barrierearm) nachzulesen (erschienen in Crisis Prevention 04/2022; mit freundlicher Genehmigung des Beta Verlags).
Einen besonderen Fokus auf ein Lagebild Bevölkerungsverhalten für kommunale Krisenstäbe liefert der Beitrag "Lagebilder für den Krisenfall: Neue Perspektiven" ab Seite 28 in der DstGB-Dokumentation No 162 (2021) - Bevölkerungsschutz in Städten und Gemeinden (PDF, 7MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm).
Repräsentative Bevölkerungsbefragung zum Krieg in der Ukraine, zur Energieversorgung und zur persönlichen Vorsorge
Eine regelmäßige Umfrage im Auftrag des BBK erhebt aktuelle Informationen zum Bevölkerungsverhalten sowie zur Einschätzung der aktuellen Krisenlagen durch die Menschen in Deutschland.
Im Rahmen der Erhebungswellen werden jeweils ca. 1.000 Personen ab einem Alter von 18 Jahren befragt. Die Auswahl der Personen erfolgt nach einem systematischen Zufallsverfahren. Befragt wird jeweils per Telefon zu verschiedenen Themenschwerpunkten, unter anderem zu:
- Sorgen im Zusammenhang mit den aktuellen Krisenlagen
- Wirtschaftliche Belastungen
- Persönliche Belastungen
- Persönliche Notfallvorsorge
- Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung
Die Erhebung wird in regelmäßigen Abständen wiederholt, um Trends sichtbar zu machen. Solche Daten spielen zunehmend eine zentrale Rolle im Bevölkerungsschutz. Die Daten ergänzen das Lagebild Bevölkerungsverhalten, ein innovativer Beitrag zu unterschiedlichen Lageprodukten des BBK.
Durchgeführt wird die Umfrage durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa.
