Die Hitzebelastung in Deutschland

Nummer: 1 Hitzebelastung

Die Hitzebelastung hat in den vergangen Jahren stetig zugenommen. Die Zahl der „Heißen Tage“, an denen 30 Grad oder mehr als Höchsttemperatur gemessen wurde, ist gestiegen.

Das bringt gesundheitliche Risiken mit sich. Besonders ältere oder isoliert lebende Menschen, chronisch Kranke und kleine Kinder sind gefährdet. Vermehrtes Schwitzen kann zu hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten und letztlich zu Dehydrierung führen.

Auch das Herz-Kreislaufsystem kann durch die Anforderungen eines hohen Wärmetransports überlastet werden.

Schätzungen zufolge sind bei einer Hitzewelle im Jahr 2003 etwa 7.500 Menschen an Hitzefolgen verstorben, in den Jahren 2006 und 2015 jeweils 6.000.

Es ist daher besonders wichtig, bei hohen Wärmebelastungen auf Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn zu achten, die zu den besonders gefährdeten Personengruppen zählen.

Regelmäßige Besuche und Telefonate können helfen, bei gesundheitlichen Problemen rechtzeitig einzugreifen.

Nach Aussage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war der April 2020 der dritttrockenste und siebtwärmste seit Beginn der regelmäßigen Messungen.

Zugleich zeigt die Klimastatistik des DWD

Deutschland erlebte nun den zwölften zu trockenen April in Folge. Der Mai 2020 setzte diese Tendenz der anhaltenden Trockenheit vor allem im Westen und Osten fort.

Nachdem der Mai im vergangenen Jahr sein Niederschlagssoll leicht übertraf, verfehlte er 2020 mit rund 40 Litern pro Quadratmeter seinen Klimawert von 71 l pro Quadratmeter deutlich.

Den Wonnemonat kennzeichnete die anhaltende Trockenheit vor allem im Westen, wo mancherorts weniger als 10 l/m² gemessen wurden.

Als Folge der langen Trockenheit entstanden vor allem im Osten aber auch im Süden und Westen Deutschlands Waldbrände.

Doch wann genau sprechen wir von extremer Hitze?

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bezeichnet Wetterbedingungen, „die durch hohe Temperaturen, unbehinderte Einstrahlung, schwachen Wind und zum Teil durch feuchte Luft (Schwüle) gekennzeichnet sind“, als extreme Hitze.

Sie führen zu einem besonders starken Wärmeempfinden der Menschen, das in der „Gefühlten Temperatur“ wiedergegeben wird.

Wie die Gefühlte Temperatur berechnet wird, können Sie hier nachlesen.

Ab Gefühlten Temperaturen von 38 °C spricht der DWD von extremer Wärmebelastung.

Wenn an zwei aufeinander folgenden Tagen eine mindestens „starke Wärmebelastung“ von 32 bis 38 °C Gefühlter Temperatur vorhergesagt wird und es nachts nur zu einer unzureichenden Abkühlung kommt oder aber extreme Belastungen von 38 °C oder mehr erwartet werden, gibt der DWD eine Hitzewarnung heraus.

Die Warnungen können Sie abrufen: DWD-Hitzewarnung . Dort können Sie auch den Hitzenewsletter abonnieren.

Auch in der Gesundheitswetter- und der Warnwetter-App des DWD erhalten Sie Hitzewarnungen.

Doch ab wann wird Dürre zu einem echten Problem?

Mögliche Folgen für das ganze Land hat die jährliche bundesweite Risikoanalyse

im Bevölkerungsschutz 2018 aufgelistet. Das unter der Federführung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erarbeitete Dokument ist als Drucksache des Bundestages (Nr. 19/9521) im April 2019 veröffentlicht worden.

Das Papier entstand in Zusammenarbeit mit mehreren Fachbehörden des Bundes sowie Expertinnen und Experten aus den Ländern und der Wirtschaft.

Während in der Natur und Landwirtschaft verhältnismäßig schnell sichtbare Folgen von Dürren erkennbar sind, haben bis 2018 nur wenige Menschen eine lange Trockenheit zum Beispiel mit steigenden Treibstoffpreisen in Verbindung gebracht.

Doch die gesunkenen Flusspegel stellten eine echte Herausforderung für die Binnenschifffahrt und das Transportwesen dar. Verkehr, Wirtschaft und Energieversorgung sind nur einige der Bereiche, die von der Dürre betroffen sind.

So listet die Analyse weitere Auswirkungen für die Bereiche Trinkwasserversorgung, die öffentliche Abwasserbeseitigung, das Gesundheitssystem, die Umwelt und den Ernährungssektor auf und gibt Politik und Verantwortlichen Handlungsempfehlungen.

Nicht zuletzt ist die Gefahrenabwehr zu nennen, die sich im Falle einer langen Trockenheit wie auch aktuell mit einer drastisch gestiegenen Waldbrandgefahr auseinandersetzen muss.