Für mehr Sicherheit am Haus: Bauliche Vorsorgemaßnahmen

Extreme Wetterlagen wie Stürme, starke Schneefälle oder Hochwasser können Gebäude stark schädigen. Oft reichen schon kleinere bauliche Maßnahmen, um die Sicherheit von Gebäuden deutlich zu steigern.

Die bauliche Sicherheit verbessern

Wenn Sie selbst Haus- oder Wohnungseigentümer sind, gibt es einige Dinge, die Sie selbst tun oder veranlassen können, um die Sicherheit Ihres Gebäudes zu erhöhen. Als Mieterin oder Mieter können Sie sich bei Ihrer Vermieterin oder Ihrem Vermieter erkundigen, welche Sicherheitsmaßnahmen bereits getroffen wurden und anregen, fehlende Maßnahmen umzusetzen. Wir geben Ihnen hier einige Beispiele, in welchen Bereichen Vorkehrungen getroffen werden können.

Das Dach

  • Lassen Sie die Dachdeckung mit Sturmhaken und ausreichender Vernagelung sichern.
  • Beugen Sie Dachlawinen mit Schneefanggittern vor (Verkehrssicherungspflicht bei Bürgersteigen usw.).
  • Bei Schneelast sind Flachdächer und weit gespannte Decken besonders gefährdet.
  • Sichern Sie den Dachstuhl und die Dachhaut durch zusätzliche Befestigungen gegen Abheben bei Orkanböen.
  • Lassen Sie bei geneigten Dächern Windrispen in kreuzweiser Anordnung anbringen.

Der Garten oder die Außenanlage

  • Denken Sie bei Bäumen in Hausnähe daran, dass diese bei einem Sturm umstürzen oder größere Äste das Haus beschädigen können. Treffen Sie Sicherungsmaßnahmen und lassen Sie umsturzgefährdete Bäume entfernen.
  • Sichern Sie Markisen und Überdachungen gegen Stürme.
  • Sorgen Sie für eine Möglichkeit, bewegliche Gegenstände (zum Beispiel Gartenmöbel, Sonnenschirme, Fahrräder) bei einem Sturm gesichert unterzustellen.

Das Abwasser

  • Installieren Sie Rückstauverschlüsse bzw. Rückstauklappen in Abwasserleitungen und kontrollieren Sie regelmäßig deren einwandfreie Funktion.
  • Mit einer Hebeanlage können Sie Abwasser aus tiefer gelegenen Geschossen entsorgen; diese Leitungen müssen deutlich oberhalb des Rückstauniveaus geführt werden.
  • Eine leistungsfähige Tauchpumpe ermöglicht in Verbindung mit einem Pumpensumpf das Abpumpen eventuell eingedrungenen Wassers. Pumpensümpfe sollten an mehreren Stellen in überflutungsgefährdeten Geschossen und in Ausgangsnähe eingeplant werden.
  • Fliesenbeläge und wasserfeste Bau- und Dämmmaterialen in den Untergeschossen ermöglichen eine effektive Entsorgung von Wasser und Schlammrückständen, sollte es zu einer Überschwemmung kommen.

Die Elektroversorgung

  • Lassen Sie die Elektroanlage hinsichtlich des Schutzes vor Überspannungen und auf Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD, früher FI-Sicherung) kontrollieren und ergänzen.
  • Ist der Blitzschutz des Hauses ausreichend ausgelegt? Für gefährdete Geschosse sollte es komplett getrennte Stromkreise geben, die bei Bedarf vollständig stromlos geschaltet werden können.
  • Legen Sie Zählerkästen, den Hausanschluss etc. überflutungssicher an.
  • Wenn Sie in einem Überflutungsgebiet wohnen, sollten Sie überlegen, sich ein leistungsstarkes, kleines Notstromaggregat für den Betrieb einer Tauchpumpe anzuschaffen.

Die Heizung

  • Sichern Sie Tankanlagen im Haus und im Außenbereich gegen Aufschwimmen.
  • Planen Sie auch die Möglichkeit des Betriebs der kompletten Heizungsanlage über Notstrom mit ein.
  • Die Heizungsanlage selbst sollte auch gegen Überflutungen gesichert werden.

Wie gefährdet ist Ihre Wohnlage?

Ob Ihre Wohnlage hochwassergefährdet ist, können Sie auf dem Portal der Hochwassergefahren- und -risikokarten der Bundesländer überprüfen. Viele Gemeinden bieten auch Starkregengefahrenkarten an. Diese können Ihnen dabei helfen, Ihr Starkregenrisiko einzuschätzen, um entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Videoreihe "Baulicher Bevölkerungsschutz für alle Wetterlagen"

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