Was ist überhaupt ein Lagebild?

Für ein effizientes Krisenmanagement ist es wichtig, ein möglichst genaues Bild von der Lage zu haben. Deshalb ist die sogenannte "Lagefeststellung" bzw. die "Erkundung" stets der erste Schritt, der das Handeln von z. B. Feuerwehren, Hilfsorganisationen oder THW in Einsatzsituationen bestimmt und beeinflusst. Der Begriff des Lagebilds ist dabei nicht einheitlich definiert und wird zumindest im Detail je nach Akteur durchaus unterschiedlich verstanden.

Das Glossar des BBK führt unter dem Begriff des Lagebilds Folgendes aus: "Übersichtliche Darstellung wesentlicher Sachverhalte zu einer Situation in textlicher und/oder visualisierter Form als Ergebnis der Aufbereitung von Informationen."

Lagebilder haben immer ein Ziel, aber unterschiedliche Ansprüche:

Was ist das Ziel eines Lagebilds?

Ziel eines jeden Lagebilds ist, die Verantwortlichen im Krisenmanagement auf den unterschiedlichen (administrativen) Ebenen eine valide Informationsbasis und Entscheidungsgrundlage für ihr Handeln zu bieten.

Dabei ist die Erstellung eines Lagebilds nicht nur bei einer konkreten Schadenslage gefordert. Denn auch die Erkenntnis, dass beispielsweise derzeit keine bevölkerungsschutzrelevanten Situationen bestehen, bedarf der Recherche und Aufbereitung von Informationen in einem permanent geführten Lagebild.

So ist es beispielsweise eine Aufgabe des GMLZ, ein flächendeckendes und stets aktuelles Lagebild für den Bevölkerungsschutz in Deutschland aus Perspektive des Bundes zu führen.

Was sind die Ansprüche an ein Lagebild?

Die Ansprüche an ein Lagebild im Bevölkerungsschutz variieren aber je nach Ebene oder fachlichen Schwerpunkten teilweise stark. Eine Gruppenführerin oder ein Gruppenführer einer Feuerwehr bei einem Kleinstbrand hat hier einen anderen Fokus als Angehörige eines ressortübergreifenden Krisenstabs auf Landesebene anlässlich eines länderübergreifenden Hochwassers.

Dementsprechend breit ist das Spektrum von Lagebildern im Bevölkerungsschutz was Inhalte und Formen, wie z. B. Texte, Karten, Bilder, Diagramme, Medien-Monitorings, angeht. So vielfältig wie die Themen und Akteure im integrierten Hilfeleistungssystem Deutschlands sind auch die Ausprägungen diesbezüglicher Lagebilder.

 Jedes bevölkerungsschutzbezogenen Lagebild betrachtet aber mindestens:

  • Schutzgut (z. B. Bevölkerung, Kritische Infrastrukturen)
  • Gefahren (z. B. ein Waldbrand)
  • Hilfeleistungspotentiale (z. B. Einsatzkräfte der Feuerwehr)